Das Freie Deutsche Hochstift bemühte sich von Beginn des Projektes an um einen transparenten Umgang mit den Ergebnissen der Provenienzforschung. So wurde am 10. April 2019 zum Tag der Provenienzforschung eine Führung zu einem Gemälde von Ferdinand Jagemann: ‚Spielende Kinder‘ angeboten, das aus der Sammlung des ehemaligen Reichskunstwartes und Goethe-Forschers Edwin Redslob stammt.

 

Jagemann F Die Heygendorffschen Kinder IV 01708 cHall Zuschnitt web

 

Edwin Redslob wurde als Repräsentant der Weimarer Republik 1933 aus politischen Gründen entlassen. Daher gehörte dieses Gemälde zunächst zu den Verdachtsfällen. Weitere Recherchen ergaben jedoch, dass es sich hier nicht um eine problematische Provenienz  handelt; Edwin Redslob konnte sich im Lauf der 1930er Jahre eine Existenz als Schriftsteller aufbauen. Aus dieser Recherche heraus entstand die Idee, am 10. März 2020 den Film ‚Goethe lebt!‘ aus dem Jahr 1932 nach einem Drehbuch von Edwin Redslob zu zeigen, der teilweise im (noch unzerstörten) Goethe-Haus gedreht wurde.

 

Goethe lebt Film Broschuere Plakat beschnitten web

 

Am 27. Oktober 2020 konnten in einer Abendveranstaltung die Ergebnisse der Provenienzprüfung für Gemälde erstmals öffentlich (und analog) vorgestellt werden. 2021 wurden Online-Führungen zu einem Gemälde von Philipp Hackert und zu einem Medaillon mit dem Porträt Beethovens angeboten, das angeblich Bettine von Arnim als Geschenk von Beethoven erhalten hatte.

 

NN Beethoven IV 01817 004 web

 

Literatur

Anja Heuß: Tischbein gesucht! In: Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts / Frankfurter Goethe-Museum, Frankfurt am Main 2020

Anja Heuß: Das Beethoven-Medaillon. In: Jahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts/Frankfurter Goethe-Museum, Frankfurt am Main 2021