29.04.2025, 19 Uhr

Goethe Annalen 1825

Gespräch mit Anne Bohnenkamp, Ernst Osterkamp und Gustav Seibt

Ort: Arkadensaal, Eingang: Großer Hirschgraben 23-25

Deutsches Romantik-Museum

Frankfurter Goethe-Haus

10 € / 5 € für Mitglieder des Freien Deutschen Hochstifts

„Nachts brannte das Theater ab.“ Knapp notiert Goethe im Tagebuch am 21. März die Zerstörung seiner langjährigen Wirkungsstätte. Vom Hoftheater bleiben nur Trümmer, in denen Eckermann angebrannte Stück einer geschriebenen Rolle aufsammelt: „Es waren Stellen aus Goethes Tasso.“ Goethe zieht sich zurück und stürzt sich in die Arbeit. Mit Eckermann spricht er über seine Theaterpraxis, er entwirft schon mit dem Architekten Coudray Pläne für den Wiederaufbau. Seit Februar sitzt er am „Helden- und Gespensterspuk“ von „Helena im Mittelalter“, der im Jahr 1800 unterbrochenen Arbeit am zweiten Teil des ‚Faust‘. Ausgreifende Lektüren zum nachantiken Griechenland und dem aktuellen Befreiungskrieg begleiten die Arbeit. Immer dabei: Lord Byrons Schatten. Das autobiographische Sortieren, Abschreiben und Mundieren geht dabei weiter. „Man sagt sich oft im Leben, daß man die Vielgeschäftigkeit, die Polypragmosyne, vermeiden, besonders, je älter man wird, sich desto weniger in ein neues Geschäft einlassen solle“, sagt eine neue Maxime für ‚Kunst und Alterthum‘. „Aber man hat gut reden, gut sich und anderen raten. Älterwerden heißt selbst ein neues Geschäft antreten.“ Die Interessen bleiben weit: Pläne, mit dem Panama-Kanal die Weltmeere zu verbinden, beschäftigen Goethe. Und im November wollen turbulente Jubelfeiern überstanden sein: Goethes 25. Dienstjubiläum in Weimar – zusammen mit dem Großherzog.