02.02.2024, 16 Uhr

Freitags um vier: Wilde Liebe oder weibliche Fürsorge für den verlassenen Revolutionär?

Caroline Schlegel-Schelling und Georg Forster 1793 in Mainz

Ort: Gartensaal, Eingang: Großer Hirschgraben 21

Deutsches Romantik-Museum

Frankfurter Goethe-Haus

5 €
Begrenzte Teilnehmerzahl

Ein „Abecedarium“ ist eine spielerische Möglichkeit, mittels des Alphabetes ein Thema zu durchdenken. Andrea Hensgens Abecedarium versucht das Unmögliche: sich dem Rätsel eines Lebens in der Abfolge von 26 Buchstaben zu nähern. Geht es dabei um ein solch unzeitgemäßes und pralles Leben wie das der Caroline Schelling (geborene Michaelis, verwitwete Böhmer, geschiedene Schlegel), erscheint dieser Versuch umso vermessener. Im gemeinsamen Gespräch wollen wir ausloten, ob es womöglich mittels biographisch unkonventioneller Begriffe wie „Kommentar“, „Ornament“, „Pilger“ oder „Schwelle“ gelingen könnte, das Besondere dieser Frau und ihrer Lebensumstände zu begreifen: Im Mittelpunkt werden die Monate zwischen Oktober 1792 und März 1793 stehen, die Caroline in Mainz verbracht hat, an der Seite Georg Forsters. Georg Forster gehörte zu den führenden Köpfen der Mainzer Republik und Caroline zu seiner verlässlichsten Stütze während der kurzen Zeit des Bestands dieser ersten Jakobiner Republik auf deutschem Boden. Die Gäste sind eingeladen, mit eigenen Begriffen, Einblicke in dieses Leben zu gewinnen, das so erstaunlich gegenwärtig erscheint, in seinem Anspruch auf ein selbstbestimmtes Leben, trotz der historischen Ferne.

Die Schriftstellerin Andrea Hensgen lebt in Frankfurt-Sachsenhausen. Dort spielt auch ihr jüngster Roman ‚Die neuen Bekanntschaften der Nora Budweis‘. Im Sommer 2022 war sie für drei Monate Stipendiatin der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf.