In der Großstadt Paris entstanden seit dem 17. Jahrhundert urbane Konversationsgeselligkeiten, in welchen aristokratische Frauen ihre Teilnahme an der res publica litteraria anmeldeten. Männlich dominierte Geselligkeitsformate wie Tabakskolleg, Bankett oder Billardspiel erhielten fortan Konkurrenz durch literarisch ambitionierte Gespräche über Kunstnovitäten. Das erklärte Ziel war die Poesie mit dem Leben zu verbinden und den gelehrten Pedanten zu vertreiben. Diese gesellige Neuerung wurde schnell europaweit attraktiv. Eine deutsche Besonderheit war, dass die interessantesten Salons in Berlin um 1800 von Jüdinnen geleitet wurden. Die romantischen Schriftsteller ließen sich von dieser Salongeselligkeit inspirieren, ohne darauf zu verzichten, eigene produktionssteigernde Geselligkeitsexperimente zu erproben. Das Frankfurter Hausgespräch widmet sich der romantischen Salongeselligkeit im historischen Zusammenhang, einschließlich ihrer Ausstrahlung bis weit ins 19. Jahrhundert.
Dr. Petra Dollinger ist Historikerin und Lehrbeauftragte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dr. Günter Oesterle ist emeritierter Professor der Literaturwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität
Gießen.
Das Gespräch steht als Podcast auf dem YouTube-Kanal des Freien Deutschen Hochstifts zur Verfügung.
Weitere Termine finde Sie auf der Website der Frankfurter Hausgespräche.