Die Ausstellung gibt Einblick in die Geschichte der im deutschen Sprachraum ab dem 16. Jahrhundert verwendeten Schreibschriften. Den Schwerpunkt bildet die Zeit um 1800.

Am Anfang stehen „Schreibmeister“, die in den Handelsstädten angehende Kaufleute und Kanz­leibeamte im Schreiben unterwiesen. Für sie stan­den handwerkliche Perfektion und künstlerischer Anspruch im Vordergrund.

Durch die breitere Durchsetzung der allgemeinen Schulpflicht Ende des 18. Jahrhunderts geriet der Schreibunterricht zunehmend unter Erfolgsdruck. Damals begann die bis heute anhaltende Diskussion um eine gut lesbare und rasch zu erlernende Nor­malschrift. In Reaktion auf diese Entwicklung be­mühten sich die Schreiblehrer verstärkt um die Le­serlichkeit des Schriftbilds und Zügigkeit des Schreibvorgangs. Nach 1800 wurden die reich ver­zierten Schreibmeisterbücher daher zunehmend durch schlichter gestaltete, preiswertere Schreiblehrbücher verdrängt, die auf dekorative Elemente weitgehend verzichteten und dafür didak­tische Elemente aufnahmen.

Zunehmend wurde gefordert, die Zahl der gelehrten Schreibschriften (deutsche und lateinische Kurrentschrift, Frakturschrift, Kanzleischrift) zu vermindern.

Zu sehen sind Schreiblehrbücher und Schriftvorla­gen aus einer Frankfurter Privatsammlung. Solche Gebrauchsbücher wurden nur selten aufbewahrt, so dass viele der gezeigten Werke heute sehr selten sind.

 

Ausstellungskatalog

Schreiben mit der Hand Dietzel Cover web

Welche Schriftarten waren in der Zeit der Romantik in Gebrauch? In seinem Essay skizziert Andreas Dietzel die Entwicklung der deutschen Schreibschrift von den Schreibmeistern des 16. Jahrhunderts bis zu den Schriftpädagogen des frühen 19. Jahrhunderts. Im Zentrum steht die Zeit um 1800, in der die bis heute anhaltende Diskussion um eine gut lesbare und rasch zu erlernende Normalschrift einsetzte.

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