In einer Ölstudie hält Camille Corot die Albaner Berge im abendlichen Violett fest, Johan Christian Dahl schaut in den Himmel und skizziert die flüchtigen Wolken, Heinrich Reinhold bewahrt das transparente Grün einer brechenden Welle und Carl Blechen das Gold eines Kornfeldes als weiten Blick im extremen Querformat. In einer umfassenden Sonderausstellung zeigt das Deutsche Romantik-Museum 110 Arbeiten von über 60 Künstlern aus einer bedeutenden Privatsammlung und stellt diese erstmalig der Öffentlichkeit vor. Die Freiräume des privaten Sammelns liegen im individuellen Zugriff und in der persönlichen Fragestellung an die Kunst, die neue Blicke in eine bekannte Zeit ermöglichen. Im Zentrum der Ausstellung stehen das frühe 19. Jahrhundert, das kleine Format und neue Techniken wie die Ölstudie. Sie vereint bekannte Künstler wie Carl Gustav Carus, August Kopisch, Carl Morgenstern oder Théodore Rousseau mit seltener ausgestellten wie Heinrich Bürkel, August Heinrich, Theobald von Oer oder Albert Venus und zeigt so, dass Kunst vom Austausch lebt. In vielfältiger Weise und großer Frische wird der Aufbruch-Charakter einer Künstlergeneration spürbar, die sich die titelgebenden Freiräume eroberte – neue Räume in geographischer, sozialer, technischer und motivischer Hinsicht.

Eröffnung: Donnerstag, 21. August, 19 Uhr