Dieser große Raum thematisiert die kleine Residenzstadt Weimar, die zum Lebensmittelpunkt Goethes wurde, hier widmete er sich bis zu seinem Lebensende Politik, Kunst und Wissenschaft.
1775 lud Herzog Carl August den Autor des Werther nach Weimar. Der 18-jährige hatte eben die Regierung übernommen und wünschte sich als Gesprächspartner keinen Staatsmann, sondern einen Dichter. Diese Haltung passt zu der Sonderstellung, die Weimar durch die Herzoginmutter Anna Amalia gewonnen hatte. Sie hatte die kleine Residenzstadt zum Musenhof gemacht, Schriftsteller, Künstler, Philosophen und Musiker geholt, Bibliotheken und Theater gefördert. Goethe lernte hier Wieland, Musäus und Charlotte von Stein kennen, später kam auch Herder hinzu.
Goethe blieb bis an sein Lebensende, bekleidete politische Ämter und wurde in den Adelstand erhoben. 1786 entzog er sich der Gesellschaft für zwei Jahre durch eine Reise nach Italien. Nach der Rückkehr verlegte er seinen Wirkungskreis stärker auf Kunst und Wissenschaft. In enger Freundschaft mit Schiller entstanden Zeitschriftenprojekte, mit den Weimarer Kunstfreunden initiierte er Preisaufgaben, er war zuständig für Architekturprojekte, Bibliothek und Theater. Vor allem aber entstand der Großteil seines literarischen und naturwissenschaftlichen Werkes.
Die Porträts dieses besonderen Kreises schufen zunächst Hofkünstler wie Heinsius, Kraus oder Klauer. Die Herzogin und ihre Söhnen erscheinen im prächtig-spätbarocken Stil, der junge Carl August hingegen schon mit abgeschnittenem Zopf. Die inzwischen kanonisierten Köpfe der Weimarer Klassik, Wieland, Schiller, Goethe, aber auch die gefeierte Schauspielerin Caroline von Heygendorff oder die Prinzessin Maria Pawlowna malten Jahrzehnte später Kügelgen, Stieler, Hetsch und Tischbein. Auch Goethes literarische Gestalten hielten Einzug in die Bilder, ob lebensgroß wie der bekränzte Tasso oder klein und atmosphärisch wie der Erlkönig in wilder Nacht.
1780, Öl auf Leinwand
Um 1769/75, Öl auf Leinwand
Um 1769/74, Öl auf Leinwand
Um 1774, Öl auf Leinwand
Um 1780/81, Öl auf Leinwand. Dauerleihgabe aus Deutschem Privatbesitz.
Um 1810, Öl auf Leinwand. Dauerleihgabe der Bundesrepublik Deutschland.
1828, Öl auf Leinwand
1824, Öl auf Zinkblech
1839, Öl auf Leinwand
Um 1840/50, Öl auf Papier
Um 1811/14, Öl auf Leinwand, auf Holz aufgezogen
1809, Öl auf Leinwand
Um 1787/90, Öl auf Leinwand
1810, Öl auf Leinwand
1824 oder 1826/27, Öl auf Leinwand
1803, Öl auf Leinwand. Dauerleihgabe der Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege Frankfurt a. M.
1805, Öl auf Leinwand
1787, Öl auf Leinwand
Abguss von 1980 nach dem Original um 1790, Gips
1828/29, Öl auf Leinwand. Dauerleihgabe aus Deutschem Privatbesitz.
Um 1816/17, Öl auf Leinwand