Goethe-Galerie

Bevor der Rundgang wieder nach Weimar führt, bringt er uns nach Italien – dorthin, wo Goethe in seinem „Leben das erste Mal unbedingt glücklich war“.

Für Generationen von Künstlern und Kunstfreunden war Italien ein Versprechen. Hier verband sich die immer noch direkt greifbare Antike mit der Schönheit der Natur, den Meisterwerken der Renaissance und nicht zuletzt mit der Vorstellung eines freien Lebens jenseits enger sozialer Zwänge. Die Gesellschaft war international, der Austausch lebendig und die Kunst ihr elementares Thema. Auch wenn sich das Versprechen nicht für jeden und jede einlöste, wirkten Rom und Italien über Jahrhunderte hinweg immer wieder befreiend und beflügelnd.

Persönlichkeiten wie der Schriftsteller und Archäologe Johann Joachim Winckelmann, der in seinen Büchern die Antike zum Maßstab und Ideal der Kunst erklärte und so dem Klassizismus den Boden bereitete oder die Malerin Angelica Kauffmann, deren Porträts in ganz Europa gefragt waren, zogen die Reisenden an. Eine Generation später wurden Rom und Italien auch zu einem bevorzugten Treffpunkt der romantischen Maler und Malerinnen.

Auch für Goethe, der 1786 als "Pittore Filippo Miller“ nach Rom kam, standen Kunst und Antike im Zentrum seines fast zweijährigen, glücklichen Aufenthaltes. In Rom lebte er am Corso mit dem Maler Tischbein zusammen, der ihn im Reisemantel in der Campagna malte. In Neapel bewunderte er Hackert, der dort als Hofmaler lebte und Goethe Zeichenunterricht gab. Hackerts Landschaften kombinieren bekannte klassische Architekturen mit detailgetreu wiedergegebener Vegetation und stimmungsvollen Figurenszenen. Im Einzelnen stets äußerst sorgfältig dargestellt, sind diese klaren Kompositionen oft ideale Zusammenstellungen verschiedener Elemente, die alle Schönheiten Italiens im Licht des Südens zusammenbringen.