Vier Einrichtungen, ein Thema: Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, Haus am Dom, Jüdisches Museum und das Freie Deutsche Hochstift richten jedes Jahr ihr Augenmerk gemeinsam auf ein gesellschaftliches Phänomen.
SOLL, MUSS UND KANN SPRACHE GERECHT SEIN?
Dass wir unsere Wörter selbst bilden, ist Ausdruck unseres Erfindungsreichtums und unserer Freiheit. Mit unseren Sprachschöpfungen bewegen wir uns allerdings auch in einem bestimmten System, dessen Regeln unseren Erfindergeist einhegen: grammatische Regeln, Regeln der Wortbildung, Rechtschreibregeln. Und schließlich stehen wir in einem Überlieferungszu- sammenhang: Unsere Sprache ist von vielen Generatio- nen geformt worden. Andererseits nimmt sich jede Zeit wiederum das Recht, der Sprache ihren Stempel aufzu- drücken. Die Sprache soll wandlungsfähig sein, denn sie muss Neues ausdrücken können. Dabei kommt es zum Streit darüber, ob der Sprache Gewalt angetan wird oder ob ihr Wandel organisch ist. Einen solchen Streit erleben wir auch gegenwärtig, vor allem bei einem ele- mentaren Thema: Gerechtigkeit. Sprache soll gerecht sein. Sprachliche Benachteiligungen sollen geächtet und durch bewussten Sprachwandel beendet werden. Wir sollen in der Sprache grundsätzlich sensibel, rück- sichtsvoll, behutsam, fair und eben gerecht miteinander umgehen. Ein hoher Anspruch! Woher kommt er, wie stellt er sich im Einzelnen dar, und wohin führt er? Die- sen Fragen gehen die Frankfurter Hausgespräche 2022 in verschiedenen thematischen Ausprägungen nach.
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist kostenlos.